Feuerwehr Lauterach
Architektur: DI Wolfgang Ritsch
Mitarbeit Architektur: Herbert Willam, Baki Kaya
Projekt- u. Bauleitung: Josef Mahlknecht, Elmar Wohlwend
Ort: Karl-Höll-Strasse 13, Lauterach, Vorarlberg, Österreich
Bauherrschaft: Marktgemeinde Lauterach
Funktion: Feuerwehrhaus
Kategorie: Öffentliche Gebäude
Fotografie: Bruno Klomfar
Jahr: 2000
Das ortsbauliche Konzept des neuen Feuerwehrgebäudes nimmt als Baulinie entlang der Unterfeldstraße, mit dem Verbindungsweg zur Volksschule Dorf Bezug auf die vorhandenen Strukturen. Die Situierung des Übungshofes auf der Südseite des Gebäudes bildet einen außenräumlichen Bezug zur Raumfolge der Volksschule Dorf. Hauptbaukörper und Schlauchturm sind als eigenständige Bauvolumen ausgebildet.
Der Hauptbaukörper orientiert sich mit seiner Eingangssituation zur Straße, mit seinen Alarmfunktionen zur Hofseite. Aus dieser unterschiedlichen Orientierung und Erschließung wird das Entwurfsthema entwickelt. Eine nördliche Erschließungszone mit Nebenräumen steht einer südlichen Hauptraumzone gegenüber. Sowohl im konstruktiven Konzept, wie in der Innenraumgestaltung ist dieses Thema ablesbar.
Die transparente Gestaltung der Eingangszone zur Fahrzeughalle verbindet diese Raumzonen, sowohl horizontal wie vertikal. Weitere Funktionselemente ergänzen die klare Gebäudestruktur; der Vorbau des Nachrichtenraumes, die Vordach- und Sonnenschutzzone südseitig und der freistehende Schlauchtrocken- und Übungsturm.
Im Untergeschoss befinden sich die Funktionsräume für die Feuerwehr, die Haustechnik und ein Traforaum. Im Erdgeschoss ist die Fahrzeughalle, der Umkleide- und der Nachrichtenraum situiert. Im Obergeschoss befinden sich der Schulungsraum, der Aufenthaltsraum und die Büroräume der Feuerwehr.
Die Konstruktion des Gebäudes ist aus den Anforderungen der Nutzung des Energiekonzepts und der kurzen Bauzeit entwickelt. Das Untergeschoss ist als Stahlbetonmassivbau, die Obergeschosse und der Schlauchturm aus vorgefertigten Holzelementen ausgeführt. Durch diese Bauweise in Verbindung mit einem Erdkollektor, einer kontrollierten Be- u. Entlüftung und einer Passivnutzung durch die Südfassade konnte eine Energiekennzahl von ca. 30 KW h/m²/a erreicht werden. Das neue Feuerwehrhaus ist ein funktionelles Gebäude, das die Ansprüche nach energiesparendem ressourcenschonendem Bauen mit einer klaren, reduzierten Architektursprache verbindet. Die räumliche Struktur steht in einem Beziehungsnetz zum Außenraum Unterfeldstraße und Übungshof sowie zu den inneren Funktionen und Abläufen. Die hohe technische und gestalterische Qualität des Gebäudes konnte auch besonders durch die engagierte Zusammenarbeit aller Fachplaner erreicht werden.
Projektnummer: 2740
Preise und Auszeichnungen: 4.Vorarlberger Hypo Bauherrenpreis 2001, Auszeichnung – Kategorie: Kommunalgebäude
Statik und Ingenieurholzbau: DI Ernst Mader; Merz + Kaufmann
Bauphysik: Spektrum Dr. Karl Torghele
Haustechnikplanung: Ing. Werner Cukrowicz
E-Planung: Andreas Hecht