Wettbewerb Feuerwache Markdorf
Architektur: Wolfgang Ritsch
Ort: Markdorf, Deutschland
Funktion: Feuerwache
Wettbewerb: Ankauf
Jahr: 2006
1 | Allgemeines Das Entwurfskonzept ist geprägt von der räumlichen Aufteilung der Funktionen Feuerwehr und Musikkapelle. Dieses Konzept ermöglicht durch entsprechende Anordnung der Baukörper einerseits interessante Außenraumsituationen und andererseits eine klare Zonierung von Feuerwehrhaus und Musikhaus.
2 | Städtebau Das städtebauliche Konzept folgt der Idee der funktionellen Baukörperzonierung. Die Bauvolumen sind so situiert, dass mit der Feuerwehr ein Baukörper parallel zur B33 ein Rückgrat und ein Raumabschluss entsteht. In Proportion und Maßstab sind die Bauvolumen aus den Nutzungen entwickelt. Mit der Position des Musikgebäudehauses am nordwestlichen Grundstücksrand zum Bildbach entstehen mehrere definierte Außenräume :
A Eingangsbereich Feuerwehr Südwest. B Übungsbereich Nordost beim Schlauch- und Übungsturm.
C Der Übungshof mit Alarmausfahrt im Nordwesten zwischen Feuerwehrhaus und Musikhaus.
D Der Festplatz unter einem Baumfeld südlich des Musikhauses.
3 | Erschließung Die funktionelle Teilung zwischen zufahrender Mannschaft und der Alarmausfahrt der Einsatzfahrzeuge wird durch ein Einbahnsystem im Gegenuhrzeigersinn erreicht. Über dieses Verkehrskonzept werden auch das Musikhaus, Allgemeinräume des Feuerwehrhauses und die Lagerräume erschlossen. Das Feuerwehrhaus ist durch zwei Alarmzugänge, den Haupteingang und einem Anlieferungseingang erschlossen. Die Geschosse sind mit einem rollstuhlgerechten Aufzug im Kopfgebäude und über einen Lastenaufzug im Werkstatt / Lagerbereich sowie über zugeordnete Treppen verbunden. Durch die Transparenz der Fassadenelemente und der Tore im Erdgeschoß des Feuerwehrhauses wird ein guter Überblick ermöglicht. Das eingeschossige Musikhaus ist über einen Haupteingang und einen Lieferanteneingang zugänglich.
4 | Funktion Die unterzubringenden Funktionen sind auf die beiden Baukörper aufgeteilt. Beim eingeschossigen Musikhaus sind die Haupträume um einen Innenhof angeordnet. Bei Veranstaltungen kann der Innenhof miteinbezogen werden. Das Feuerwehrhaus ist in funktionelle Zonen mit gut ablesbaren Bereichen aufgeteilt: Kopfbau mit Verwaltungs-, Bereitschafts- und Einsatzräumen im Erdgeschoss, Schulungsräume und Nebenräume mit Foyer im Obergeschoss. Sowohl im Erdgeschoss (Bereitschaftsraum) wie im Obergeschoss (kleiner und großer Lehrsaal) lassen sich die Haupträume mit dem Foyer verbinden.
In der Fahrzeughalle sind einerseits die Umkleiden und Sanitärräume andererseits die Werkstatträume und Lagerräume angeordnet. Im Untergeschoss befindet die Schlauchwaschanlage und weitere Lager- und Nebenräume.
5 | Konstruktion, Statik, Materialisierung Die Bauvolumen bestehen aus kompakten Baukörpern entsprechend den funktionellen Erfordernissen. Das Musikhaus ist als vorgefertigter Holzelementbau auf einer massiven Betonplatte geplant. Die Innenflächen von Boden/Wand/Decke des Musikhauses sind als helles Naturholz vorgesehen. Als äußere Verkleidung und Wetterschutz dienen gelochte Metallfassadenelemente. Das Untergeschoss, die Decke über dem Erdgeschoss, die Liftkerne und die Stiegenhäuser sowie der Schlauchturm des Feuerwehrhauses sind als massive Betonkonstruktion vorgesehen. Die Fahrzeughalle und die Übungstreppe des Schlauchturmes sind als Stahlleichtkonstruktion, die Decke über dem 1. Obergeschoss als Holzelementkonstruktion geplant. Die Sockelzone des Feuerwehrhauses ist mit einer Glas – Metallfassade verkleidet. Im Obergeschoß, bei den Vordächern und beim Schlauchturm sind gelochte Metallfassaden als vorgehängte Leichtkonstruktionen geplant.
6 | Haustechnik, Heizung, Lüftung, Beleuchtung, Akustik Grundlage der technischen Gebäudeausstattung sind folgende konzeptionelle Ziele: Möglichst geringe Betriebs, Wartungs- und Instandhaltungskosten bei gleichzeitiger Erfüllung der Anforderungen an ein Feuerwehr- und an ein Musikgebäude nach VDI-Norm. Dies bedeutet eine hohe Nutzungsqualität für Besucher, Mitarbeiter und Geräte sowie Instrumente durch eine ausgeglichene, stabile Raumtemperatur und durch eine gute Raumluftqualität. Ein weiteres Ziel ist eine integrierte, unauffällige Technik für Heizung, Kühlung, Lüftung, Beleuchtung und Akustik. Mit einem ökologisch orientierten, ganzheitlichen Klimakonzept sollen Gebäude mit Vorbildwirkung entstehen.