Nahwärme Götzis

Architektur: Wolfgang Ritsch
Mitarbeit Architektur: Herbert Willam, Baki Kaya
Ort: Industriestrasse 7, Götzis, Vorarlberg, Österreich
Bauherrschaft: Nahwärme Götzis GmbH
Funktion: Heizwerk Biomasse-Nahversorgungsanlage
Fotografie: Anna Ritsch, Bruno Klomfar
Jahr: 2007

1. Biomasse-Nahversorgungsanlage

Mit einem Jahresverbrauch von 17.000 Schüttraummeter Hackschnitzel ist die geplante Biomasse-Nahversorgung die größte im Vorarlberger Rheintal. „Die Nutzung heimischer erneuerbarer Energieträger ist ein Gebot der Stunde“, ist der Götzner Bürgermeister Werner Huber überzeugt. Geschäftsführer Arnold Feuerstein sieht durch die Beschaffung und Verarbeitung der Biomasse „einen hohen volkswirtschaftlichen Nutzen für die Region“.

2. Biomasse statt Öl

Geplanter Standort der Zentrale ist bei der Firma Dorfinstallateur in der Lastenstraße. Von dort verläuft das Nahwärmenetz bis ins Zentrum. Neben Rathaus, Hauptschule, Volksschule und dem Haus der Generationen wird auch das Huberareal erschlossen. Feuerstein und Huber hoffen auch auf rege Beteiligung von Privaten und Unternehmen an dem Projekt. Ziel ist es, Öl als Energieträger in den etwa 70 in Frage kommenden bisher ölbeheizten Gebäuden abzulösen.

Realisiert wird das Projekt von der Nahwäre Götzis GmbH, an der sich die Marktgemeinde Götzis, die Dorf-Montage KG, die IP Immobilienprojektentwicklungs GmbH und das Bauunternehmen Wilhelm+Mayer beteiligen. Der Nutzenergiebedarf der Anlage von 9,2 Millionen Kilowattstunden wird zu mehr als 80 Prozent mit Biomasse abgedeckt. Sommerbetrieb sowie die Spitzenlastabdeckung erfolgen aus wirtschaftlichen Gründen mit Erdgas. Erstmals ist die Vorarlberger Erdgasgesellschaft Kooperationspartner einer solchen Initiative.

3. Bautechnische Beschreibung

Konstruktiv besteht das Gebäude aus 2 Bauteilen, dem Untergeschoß in Massivbauweise mit aufgesetzten Stahlbetonstützen und einer Leichtkonstruktion als Dachkonstruktion und vorgefertigten Holzfassadenelementen. Ziel war es, einen schlichten adäquaten Ausdruck als konstruktiven Holzbau für diese Bauaufgabe zu finden.

4. Factbox

Anzahl Objekte: zirka 70
Energieproduktion: 9,2 Millionen Kilowattstunden
Trassenlänge: 5,6 Kilometer
Brennstoffbedarf Biomasse: 16.765 Schüttraummeter
Jahresnutzungsgrad Kesselanlage: 85 Prozent
Wärmebelegung Netz: 1.643 kWh/Meter Trasse
2,9 Millionen Kilogramm CO2 Einsparung und
700.000 Liter Heizöl
Investitionssumme: 5,3 Millionen Euro
Gesellschafter: Marktgemeinde Götzis, Dorfmontage KG, Wilhelm+Mayer, IP/ZM3

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